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Für die Räumung der wichtigsten von Minen und Blindgängern betroffenen Flächen in Afghanistan rechnet das UN Mine Action Center mit einem Zeitaufwand von zehn bis zwanzig Jahren. Das Land wird also noch sehr lange mit dieser Gefahr leben müssen. Das Wissen über Landminen und Blindgänger ist für ein sicheres Leben mit dieser häufig unsichtbaren Gefahr ebenso wichtig wie deren Beseitigung. Die UN fördert darum auch Programme zur Minenkunde.

So genannte Mine Awareness Teams gehen in die Schulen, in die Auffanglager der heimkehrenden Flüchtlinge und reisen in die Dörfer. Sie besuchen auch die Nomaden, von denen mehr als eine Million in Afghanistan leben. Diese sind die am stärksten von Minen betroffene Bevölkerungsgruppe: sie weiden ihr Vieh häufig in unbekanntem Gelände, in dem sie keinerlei Kenntnis über Minenvorkommen haben.

Wir haben ein Team der Hilfsorganisation OMAR zu Nomadenstämmen östlich von Kabul begleitet. Vor allem Kinder haben den beiden Referenten mit großer Spannung gelauscht. Die unterschiedlichen Typen explosiver Fundstücke wurden mit Hilfe von Zeichnungen und Holzmodellen beschrieben. Um besonders den Kindern, die gerne mit den häufig bunten und interessant geformten, aber höchstgefährlichen Objekten spielen, die Gefahr zu verdeutlichen, waren zwei ältere Männer mit dabei, die durch Landminen Hand oder Bein verloren hatten.

OMAR unterhält in Kabul ein Museum, in dem unter anderem sämtliche bisher in Afghanistan gefundenen Minen im Original gezeigt werden.