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Zwischen Oktober 1991 und Dezember 1995 tobte in Bosnien Herzegowina ein Bürgerkrieg, in dem sich die drei Volksgruppen der Kroaten, Serben und der Muslimen (Bosniaken) heftig bekämpften. Alle Seiten setzten dabei Minen in großer Zahl ein. Das Resultat ist verheerend: Hauptsächlich entlang der ehemaligen Frontlinien sind Äcker, Häuser, Brücken und Straßen vermint. Wie viele Minen dabei verlegt wurden, weiß niemand genau. Nach neuesten Schätzungen des US Außenministeriums sind es wahrscheinlich zwischen 750.000 und 1.000.000 ("Hidden Killers 98", US State Department, September 1998).

Mit dem Abkommen von Dayton wurde der Krieg im Dezember 1995 offiziell beendet. In der Zeit direkt nach Kriegsende wurden jeden Monat 50 Menschen zu Minenopfern. Zwar ist die Zahl mittlerweile auf 87 im Jahr 2001 und sogar nur 27 Personen im Jahr 2002 gesunken (Quellen: ICBL und HI). Diese Abnahme der Zwischenfälle ist nicht zuletzt den humanitären Organisationen zu verdanken, die vor Ort Minenfelder kennzeichnen und räumen sowie die Bevölkerung über die Gefahren aufklären.

Weiterhin jedoch stellen Landminen und Blindgänger eine massive Behinderung des täglichen Lebens insbesondere der Landbevölkerung dar: Immer noch sind weite Gebiete Bosniens und Herzegowinas unzugänglich, da es für sie keine genauen Informationen über eine Gefährdung gibt. Darum wurde in den Jahren 2002 und 2003 ein sogenannter Landmine Impact Survey (LIS) vorgenommen, in dem die von Landminen und Blindgängern betroffenen Gemeinden von Bosnien Herzegowina erfasst und nach Priorität (hoch/mittel/niedrig) klassifiziert wurden.