One Step Beyond – Angola – Menschen – Rebecca Mujinga

Ich trat in Kasongo auf eine Landmine. Das ist auf der anderen Seite des Flusses. Wir waren zu fünft. Meine Freunde und ich. Wir gingen dahin, um Früchte zu sammeln. Wir wussten nicht, dass es dort Minen gab.

Eigentlich hatte ich zum Fluss gehen sollen, um dort Wasser zu holen. Aber dann kam Tina zu uns. Tina ist meine beste Freundin. Sie überredete mich, kurz bevor ich losgehen wollte. Sie sagte: "Komm mit und lass uns Früchte sammeln."

Ich sagte: "Nein, ich darf nicht weg. Meine Mutter hat mir gesagt, ich soll auf das Baby aufpassen. Ich kann nicht mitgehen." Aber Tina hörte nicht auf zu drängen, und hatte mich schließlich überredet. Sie schubste mich. Und dann ging ich mit ihr.

Dann liefen wir und liefen und liefen. Meine Freunde gingen voran. Alle bis auf Tina. Wir gingen durch die Büsche und suchten die Früchte. Irgendwann wollte ich wieder zurücklaufen. Ich wollte heim und auf das Baby aufpassen. Ich nahm den gleichen Pfad zurück. Aber meine Freunde wollten unbedingt, dass ich mit ihnen gehe. Tina griff nach meiner Hand und zog mich zurück zu ihnen. Irgendwann gab ich nach, und wir liefen weiter. Wir liefen weiter, weiter und weiter. Dann fanden wir den ersten Baum mit ganz vielen Früchten ... Wir sammelten die, die auf dem Boden lagen. Dann gingen wir weiter ... immer weiter ... Meine Freunde waren vor mir ... Alles schien sicher. Wir kamen an den nächsten Baum. Auch dort gab es viele Früchte, die wir aufhoben. Wir hatten ganz viele gesammelt.

Meine Freunde gingen schon wieder zurück. Ich war etwas hinter ihnen. Deshalb wollte ich abkürzen ... Ich weiß nicht mehr, wo genau. Irgendwo zwischen den Büschen, neben dem Pfad, trat ich mit meinem nächsten Schritt auf eine Mine.

Ich spürte eine schwere Explosion ... ho ... Ich fiel um ... Ich war auf eine Mine getreten. Als ich auf die Mine trat, da rannten alle meine Freunde vor Schreck weg. Sie liefen den Pfad weiter bis zur nächsten Straße. Mein rechter Fuß blutete. Ich kroch den Pfad zurück, den wir gekommen waren, bis ich die Straße erreichte.

Mein Onkel Jamie fand mich, als er dort auf einem Fahrrad vorbeikam. Er hatte Feuerholz gesammelt. Er setzte mich vor sich auf das Fahrrad und fuhr mich damit nach Hause. Unser Haus war ganz in der Nähe. Mein Onkel legte mich in den Schatten vor dem Haus.

Viele Leute kamen vorbei. Später kam ein Auto vorbei. Es hielt und sie setzten mich hinein und fuhren mich zum Krankenhaus. Das ist das Auto, das mich transportierte. Ich bin hier drin. Ich kam in einen Raum, den ich nicht mehr beschreiben kann. Und sie begannen, das herabhängende Fleisch abzuschneiden. Ich wurde bewusstlos. Als ich aufwachte, war ich in einem anderen Raum, lag im Bett. Der Raum hatte zwei Türen. Ich hatte einen Rock an. Dies ist mein Bein. Noch eins hier.

• Seitenanfang

Zeichnung:

Meine Freunde rannten vor Schreck weg.