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Keo Vuthy

Portrait Keo Vuthy

Ich verunglückte 1982, als ich in der Provinz Pursat lebte. Es geschah um etwa acht Uhr morgens, aber ich erinnere mich nicht mehr an das genaue Datum. Ich weiß nur noch, dass es im Januar 1982 war. An diesem Tag fuhr ich mit dem Ochsenkarren zu meinem Reisfeld, um dort etwas Reis zu ernten. Mein Dorf liegt weit von den Feldern entfernt. Etwa 15 Kilometer. Auf der Hälfte der Strecke fährt man durch eine andere Siedlung und an weiteren Feldern vorbei. Der Weg ist sehr schmal. Er ist gerade breit genug für einen Karren. Auf der einen Seite gibt es Felder, auf der anderen ist immer noch Busch. Und weitere Häuser stehen dort. Unsere Felder liegen mitten im Wald. Wir hatten die Bäume und Büsche fällen müssen, ihre Wurzeln ausgraben und das ganze Holz verbrennen müssen, um sie dort anzulegen. Jedes Feld ist etwa 30 mal 40 Meter groß.

Als ich an den Feldern angelangt war, spannte ich die Ochsen aus und ließ sie grasen. Dann ging ich los, um Reis zu ernten. Die Felder lagen im Gebiet der Roten Khmer. Sie hatten die Mine vergraben. Ich gelangte gar nicht erst zu meinem Feld. Gerade als ich an dem kleinen Wall ankam, der es umgab, trat ich auf die Mine. Ich lief immer auf diesem Wall entlang. Jeden Tag ... Aber ich hatte nie einen Unfall gehabt.

Ich wurde bewusstlos. Aber davor hörte ich die Explosion. Ich sah Erde und Gras in die Luft fliegen. Ich selbst wurde etwa zwei Meter weit weggeschleudert. Erst wusste ich gar nicht, dass ich es war, der auf die Mine getreten war. Aber dann sah ich, dass mein Bein zerschmettert war, und dann wurde ich ohnmächtig. Ich konnte nicht schreien oder um Hilfe rufen, doch die Menschen auf den anderen Feldern sahen mich und kamen mir sofort zu Hilfe.

Kurz bevor ich auf die Mine trat, hatte ich eigentlich nichts Ungewöhnliches bemerkt. Ich war guter Dinge gewesen und lief den kleinen Wall an meinem Feld entlang, wie ich es immer getan hatte, Tag für Tag. Ich sah mein Feld. Um diese Zeit im Jahr sind die Reisfelder gelb. Wir nennen sie die goldenen Felder, es sieht schön aus. Alles war wie immer, bis ich auf die Mine trat.

PMD-6

Mine PMD-6
Zeichnung von Keo Vuthy